Tag 8

Tag 9-13, 04-08. Oktober 2010 - erste Arbeitswoche

Feuerwehr:

Angriffslustig, voller Tatendrang und bereit alles zu geben, stürzten wir uns in den ersten Arbeitstag. Keine konkrete Aufgabenstellung, kein Material und anfänglich ohne Internet kämpften wir uns durch den harten Alltag in Italien. Alles Workaholics hier und an die Siesta von 13 - 15 Uhr muss man sich auch erstmal gewöhnen. 2 Stunden frei und 2 Stunden hat alles zu. Da ernährt man sich bei Superman Pizzeria, oder gönnt sich ein Gelato in dem besten, örtlichen Eiskaffee. Ab und an genießt man auch die einheimischen Köstlichkeiten des hier ansässigen McDonalds, ein köstlicher italienischer Cheeseburger weckt die Lebensgeister von neuem um sich nach der Siesta erneut in den Arbeitskampf zu stürzen. Zur Mitte der Woche hin hatten wir die sprachlichen Brücken überstanden und uns auf einen Nenner mangelnden Englischs geeinigt. Eine Einarbeitung in Adobe Premiere erfolgte und wir erstellten ein kleines Testfilmchen zur Vorführung. Ein etwas ungewohnter Stil für die Italiener, dennoch mit positiven Äußerungen.

Massa Martana:

Wir erhielten heut unter dem Auge des Chefs der Öffentlichkeitsarbeit unsere Aufgabenstellung und waren verwirrt nur 2 Plakate und 2 Logos erstellen zu müssen. Zum einen für ein Ferienwohnungsprojekt und zum anderen für den Weihnachtsmarkt. Als wir uns alle über das Netzwerk verbunden hatten, unter Ausnutzung Bernds administrativer Fähigkeiten, war die Grundlage zum Datenaustausch und zur Kommunikation gelegt. Diese Projekte haben einen hohen Stellungswert, da sie das vom Erdbeben zerstörte Städtchen für den Tourismus zugänglich machen sollten. Der Kampf um die Pizza entfachte, denn davon gab es nicht all zuviel. Die komplette Woche beschäftigten wir uns mit der Ideenfindung, Scribbles und Informationssammlung rund um diese Themen und das alles im nicht alkoholisierten Zustand. Alles ohne das "Malmittel" Rotwein und trotzdem mit blendenden Ergebnissen.

Kommune Terni:

Neid,...purer Neid ist zu spüren, denn die Gruppe „Project Casa Grande“, ein kleiner Haufen mutiger DAMEN und Herr (kein Schreibfehler, Einzahl) hat die tapfere Aufgabe essen, serviertes essen, Essen zu fotografieren um mit diesem die Comune di Terni zu präsentieren. Herkunft der Nahrungsmittel, das Essen selbst, die Region, die Region und die Region präsentieren ist das Hauptziel des Kalenders,...habe ich das Essen schon erwähnt? Zweimalig zum 3-Gänge-Menü eingeladen, was sonst. Die zukünftigen Kellner und Köche der Region kennengelernt,...Essen...ich bin mir nich sicher ob ich das ganze Essen schon erwähnt hab. Das Ziel war es durch typische schmale Kost des Landes gesund und dünner wieder nach Deutschland zurückzukehren,...Essen...ich habs sicher schon erwähnt.
So sitzen wir in unserer Gruppe zusammen und...NEIN...das mit dem Essen ging nur zwei Tage lang!
Von 3-Gänge-Menüs bedient sitzen wir nun am Kalender,...der mit Essen bestückt werden soll.

 

Tag 8

Tag 8, 03. Oktober 2010 - gestern Assisi, heute Assitag

Der erste freie Tag seit der Ankunft in Italien. Heute keine Kirche, heute keine Toten, heute keine Wanderschaften und heute keine schmerzenden Fußsohlen. Dafür auspennen bis in die Puppen. Das Frühstück war weniger üppig, um nicht zu sagen es fiel aus. Das Mittagessen gestaltete sich auf ähnliche Art und Weise, wie das Frühstück. Aber wen kümmert es, denn was machen Männer, die einen freien Tag zur Verfügung haben? Richtig, sie schicken die Frauen einkaufen und setzen sich mit ihren Laptops in den Aufenthaltsraum der Unterkunft, packen einen Switch aus, verkabeln alle Rechner und zocken zusammen Games. Da diese Aktivität im Prinzip den kompletten Tag in Anspruch genommen hat, gibt es garnicht viel mehr zu berichten. In Gedenken an unsere Heimat gab es heut Curry-Wurst mit Pommes und dabei haben wir eine sehr wichtige Lektion gelernt. Bereite niemals Pommes in einem Gasofen zu, denn zum einen dauert es Stunden, bis sie überhaupt vom rohen in den halbwegs genießbaren Zustand übergegangen sind und zum anderen erreicht man in einem solchen Gerät nicht diesen vor Fett triefenden Anblick gold-gelber Fritten.

 

Tag 7

Tag 7, 02. Oktober 2010 - Assisi

Die Stadt der Kirchen, hier gibt es massig Kirchen, sogar Kirchen in Kirchen. Du denkst, kennste eine, kennste alle? Dann haste die Kirchen in Assisi noch nicht gesehen. Alle 100 Meter eine Kirche und um die Ecke eine weitere Kirche. Was ich sagen will...da gab es extrem viele Kirchen, die man sich anschauen konnte. Vorteil des Tagesausflugs war, wir konnten unseren Aufenthalt dort unabhängig von der Gruppe gestalten. Einige haben sich den prunkvollen, vergoldeten, mit Marmorböden ausgelegten Religionsgebäuden, der an der Armutsgrenze lebenden Kirche, hingegeben. Und einige waren eher bestrebt die Preise der Pizzabuden zu vergleichen, um in dieser von Tourismus überschwemmten Stadt nicht ihr letztes Hemd für ein dürftiges Mittagessen geben zu müssen. Darüber hinaus fand eine Gruppe mutiger Männer, die sich ins tiefe Zentrum gewagt hatten, in einer Seitengasse "Alex's Caffee". Der Cappuccino für 1€, zwar eine Mogelpackung, aber unglaublich lecker. Kein Geheimtipp für jemanden, der extremen Appetit auf Hamburger verspürt, aber zum regulieren des Coffeinhaushaltes ein guter Laden. Heute gab es leider keine toten, konservierten Menschen zu sehen, dafür die oben erwähnte Kirche in der Kirche. Kaum größer als eine dieser Einfamilienwohnungen für die "Von-uns-Gegangenen", die man auf jedem Friedhof hier findet, aber mal wieder eine beispiellose Idee einen Touristenmagneten zu bauen, wie es nur die Kirche kann. Fotos waren natürlich verboten, aber Mediengestalter können in Piktogramme so einiges reininterpretieren und im Endeffekt waren wir alle der festen Überzeugung das eine Kammera in einem roten Kreis, durchgestrichen, nicht das bedeutet, was ein gewöhnlicher Tourist darin sieht. Es entfachte ein Blitzlichtgewitter, welches Blinde wieder zum Sehen bewegt hätte. Das Abendessen war mal wieder ein recht männliches. Lasagne allá "nur Fleisch" und eine für unsere vegetarischen Artgenossen mit mehr Gemüse, als...was auch immer noch an eine Gemüselasagne ran kommt.

 

Tag 6

Tag 6, 01. Oktober 2010 - Mumientag

Die heutige Fahrt zum nächsten Ausflugsziel gestaltete sich etwas ruhiger als die Tage davor. Vielleicht lag es daran, dass sich unsere Fahrer den italienischen Fahrweisen angepasst haben, oder daran, dass so gut wie nichts auf den Straßen los war. Die Straßen, die wir befuhren, befahren in der Regel wahrscheinlich nicht einmal die Italiener. Engere Kurven bekommt man nur selten bei Frauen zu sehen und dünnere Straßen nur in Form von Radwegen Richtung Burg. Sehr ermutigend waren die Leitplanken in Form von massiven, kleinen Mauern, lückenhaft verteilt auf Stellen, an denen es besser ist den Blick nach unten nicht frei zu geben. Wie Schlangen schossen unsere mörder-motorisierten Fiats diesen Weg hinauf. Oben angekommen, in einem kleinen, verschlafenen Nest namens....ja, kleines, verschlafenes Nest, wurden die letzten, noch nicht vergriffenen Eintrittskarten für eine der spektakulärsten Ausstellungen in Italien ergattert. Wir betraten ein Gewölbe über dem 200 Jahre später eine Kirche errichtet wurde. Das Gemäuer beherbergte Vitrinen mit MUMIEN. Weibliche Mumien, männliche Mumien, Kindermumien, tote Rechtsanwälte, tote Komplizen von getöteten Rechtsanwaltsmördern, tote Verwandte von toten Komplizen von getöteten Rechtsanwälten...und das Highlight war, Matze hat die Führung 1:1 ins deutsche übersetzt und das mit einer Leichtigkeit, wie man sie nur von professionellen Übersetzern kennt. Möglich, dass ihm das Blatt, auf welchem die Texte auf deutsch standen, ein wenig unter die Arme gegriffen hat. Nach den Körperwelten aus Italien schländerten wir einen Berg hinauf zu einem Friedhof. Ein Nobelfriedhof von allerfeinster Güte mit Gruften, die einige als Einfamilienhäuser nutzen würden. Alles aus Marmor, Blattgold und versilbert. Man könnte meinen, dass dort Leute liegen, die nur für ihr Grab geschuftet haben. Ohne Pause sind wir im Anschluss zu Europas größten Wasserfall gepilgert. Treppen, Treppen, Treppen, Treppen und ein Versprechen zurück zu mit einem Bus nach unten zu Fahren...Treppen gab es wirklich zur Genügen...den Bus gab es nicht. Aber die atemberaubende Aussicht hat sich schwer gelohnt unseren Gelenken einen solchen Auf- und Abstieg anzutun. Das Abendbrot bestand aus Kartoffelpüree, Gurkensalat mit Zwiebeln und Tomate-Mozzarella-Fisch. Für einige ein Tropfen auf den heißen Stein, aber lecker.

 

Tag 5

Tag 5, 30. September 2010 - Feuerwehrveranstaltung

Einige werden jetzt denken "blabla...Sprachschule".... HA! Heute nicht, denn heute hatten wir das Vergnügen schon eine Stunde eher aufzustehen um vorzeitig bei der Veranstaltung der Feuerwehr in der gestern erwähnten Stadt mit dem Anfangsbuchstaben "P" einzutreffen. Jeder von uns freute sich auf das Spektakel...Explosionen, Feuer und Flammen, vielleicht sogar ein paar gefährliche Stunts. Nun...als wir an besagter Veranstaltung eintrafen, sahen wir Feuerwehrleute und eine Hand voll Menschen, wir. Die Menschenmassen drängten sich überall, nur nicht um die Veranstaltung, aber es war trotz allem ziemlich schön anzusehen. Ganzkörperkondome und Marshmallow-Anzüge waren die Hauptattraktion. Nachdem die Veranstaltung ihr Ende gefunden hat, haben wir noch die Innenstadt unsicher gemacht. Atemberaubende Ausblicke und sogar eine deutsche Dame haben wir getroffen. Natürlich musste man sich für die Anmachsprüche einiger wieder fremd-schämen, aber wie heißt es so schön, "Müssen wir uns hier benehmen, oder waren schon andere Deutsche vor uns hier?" Am Sonntag wird die Gallerie erweitert und wir werden die junge Dame abbilden (hoffentlich ohne rechtliche Folgen :P ) Dann sahen wir zum ersten mal ein "Plakat" (wenn man es so nennen darf) eines Clubs in "P". Es wurde gerade von einem jungen Studenten angeheftet. Wider erwarten sprach er deutsch und wir machten ihn auf das unmögliche Design auf unsere besonders freundliche Art und Weise aufmerksam. Diese Art war wahrscheinlich auch der Grund dafür, weshalb er uns nicht gesagt hat, dass dort, wo wir lang gingen, eine Sackgasse kommt. Der Trip durch die Stadt begann in einem gemütlichten Tempo und wurde zum Ende hin schneller, da einige von uns ein extrem nötiges Bedürfnis hatten. Selbst das Damen-WC war nicht sicher, da die Anzahl der zur Verfügung stehenden, öffentlichen WCs nicht gerade üppig ausfiel. Das Abendessen übernehmen heut die Frauen. Eine Reis-Gemüse-Pfanne mit Putenbrust, soweit ich das mitbekommen habe. Hauptsache Fleisch!

 
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Aktuelles aus Italien

Galerie steht. Verbesserungen ausgeschlossen, da perfekt :P

Spruch des Tages: "Keine Ahnung!" - Ali -

der "Dicke"